Hildegard Wegscheider

deutsche Politikerin, Pädagogin und Frauenrechtlerin; die erste Frau im Königreich Preußen, die ein Abitur ablegte und eine der ersten Trägerinen des Doktortitels in Deutschland (Dr. phil., März 1898 in Halle); sozialdemokratische Landtagsabgeordnete; u. a. 1900 Gründerin der ersten Schule mit Gymnasialunterricht für schulpflichtige Mädchen in Berlin

* 2. September 1871 Berlin

† 4. April 1953 Berlin

Wirken

Hildegard Wegscheider wurde am 2. Sept. 1871 in Berlin geboren. Sie machte in Sigmaringen das Gymnasialabitur, studierte in Zürich und promovierte im März 1898 in Halle als erste deutsche Frau an einer deutschen Universität zum Dr. phil. In Kiel bestand sie sodann noch das Examen pro facultate docendi. Danach wirkte sie als Lehrerin an den Gymnasialkursen von Helene Lange in Berlin und als Dozentin an der Humboldt-Akademie daselbst.

Sie wurde dann weiterhin die Gründerin der ersten Schule mit Gymnasialunterricht für schulpflichtige Mädchen in Berlin-Charlottenburg und wurde im Anschluss daran als Oberlehrerin an das Lyzeum mit Studienanstalt in Bonn versetzt.

Als Mitglied der SPD gehörte sie der Verfassunggebenden Preussischen Landesversammlung 1919/21 für den Wahlkreis Köln-Aachen an und seit 1921 sass sie im Preussischen Landtag. Zuletzt war sie als Oberschulrätin im Provinzial schulkollegium in Berlin tätig.

Am 29. März 1948 konnte H.W. ihr goldenes Doktorjubiläum begehen. Als im März 1949 ...